Werte

Haltung

Das übergeordnete Prinzip der Stiftung JOBEMA ist es, junge Menschen in kritischen Lebenssituationen zu unterstützen, damit sie nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt oder gar ausgeschlossen werden. Die Stiftung JOBEMA setzt sich dafür ein, dass der Umgang auch mit diesen jungen Menschen respektvoll bleibt, selbst wenn sie wegen Krankheit, Verzweiflung, Not und Anderssein gesellschaftliche Normen und Werte verletzen. Die Stiftung JOBEMA leistet einen Beitrag zur Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen und insbesondere von Abhängigkeitserkrankungen. Die Unsichtbarkeit von psychischen Erkrankungen verstärkt das Stigma, unter dem Betroffene häufig zusätzlich leiden. Die Stiftung JOBEMA will mit ihren Engagements zur Entstigmatisierung beitragen. Die Stiftung JOBEMA regt den öffentlichen Dialog an und gibt den Betroffenen und ihren Angehörigen eine Stimme.

Sucht

Die Stiftung JOBEMA setzt sich dafür ein, dass Personen mit einer Abhängigkeitserkrankung die passende fachliche und emotionale Unterstützung erhalten und in der öffentlichen Wahrnehmung in erster Linie als Menschen betrachtet werden, die es verdienen, mit Würde und Respekt behandelt zu werden.

Sucht ist ein gesellschaftliches Problem. Sucht spielt sich offen und verdeckt ab. Sucht ist allgegenwärtig, ob man sie sieht oder nicht. Sucht und die mit ihr verbundenen Begleiterscheinungen verschlingen gigantische Summen. Elend und Leid, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit betreffen in erster Linie die suchtkranken Menschen. Aber auch Familien, Freunde und Bekannte leiden mit, selbst wenn sie in der öffentlichen Wahrnehmung gewöhnlich vergessen werden. Sucht zeigt viele Gesichter und Facetten. Sucht ist eine Krankheit. Unsere Gesellschaft neigt jedoch dazu, suchtkranke Menschen primär als „Süchtige“ zu betrachten, die durch Selbstverschulden in die soziale Misere geraten sind. Damit werden sie stigmatisiert und entwürdigt. Eine solche Haltung blendet aus, dass Sucht ein multifaktorielles Geschehen ist.

Leaving Care

Die Stiftung JOBEMA setzt sich dafür ein, dass Careleaverinnen und Careleaver im Übergang zum Erwachsenwerden Unterstützung erhalten, damit sie gegenüber anderen Gleichaltrigen nicht benachteiligt sind. Denn auch sie verdienen bestmögliche Voraussetzungen für ein gelingendes Leben.

Wie kommen junge Menschen damit klar, dass sie bereits 18-jährig erwachsen und selbständig sein müssen? Die einen schaffen den Übertritt in ein eigenständiges Leben, andere kämpfen jahrelang mit Schwierigkeiten. In diesem Kontext wird verständlich, dass Careleaverinnen und Careleaver grundsätzlich ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen haben, damit auch für Abhängigkeitserkrankungen. Welche Herausforderungen an diese jungen Menschen gestellt werden, erkennt man auch daran, dass andere junge Erwachsene häufig erst mit 25 bis 30 Jahren ihr klassisches Elternhaus verlassen – dann nämlich, wenn sie zu diesem Schritt bereit sind.